EUROPS STRUKTURELLE VIELSCHICHTIGKEIT

EUROPEAN LETTER OF THE ES-CK - EUROPEAN SOCIETY COUDENHOVE-KALERGI von Dr. Heinz Wimpissinger, Generalsekretär der Europa-Gesellschaft Coudenhove-Kalergi Die europäische Einigung im Rahmen der Europäischen Union hatte und hat nach wie vor primär mit nationalen Egoismen zu kämpfen. Selbstbestimmung und Identitätsverlust bleiben zentrale Befürchtungen. Dabei sind eigentlich die europäischen Grundrechte der Menschenwürde, Freiheit und Demokratie klare zentrale Wertevorgaben und Lösungsprinzipen bei Konflikten. Innerhalb des europäischen Kulturraumes bieten nachstehende Begriffe und Strukturen zusätzlich wichtige Möglichkeiten, die Vielfalt in der europäischen Einheit zu demonstrieren. SUBSIDIARITÄT: dieses bürgernahe Prinzip soll auf allen Ebenen Gültigkeit besitzen, wobei es im Interesse der EU sein müsste, die unterste Ebene besonders zu betonen. Eine Gefahr bedeutet der Missbrauch dieser Grundeinstellung, wenn er in lokale oder regionale Gegebenheiten zu stark eingreift und damit dem Unionsgedanken schaden könnte. FÖDERALISMUS: Die Vereinigung der europäischen Staaten zu einem Staatenverbund kann auch als föderaler Zusammenschluss der an sich selbstständigen Staaten bezeichnet werden. Dabei kommt der EU Rechtspersönlichkeit zu. Die zunehmende globale politische Blockbildung wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch die EU zu einer immer engeren Zusammenarbeit zwingen. Zumindest wird man zwecks stärkerer Positionierung im internationalen Machtgefüge vom Einstimmigkeitsprinzip bei den EU-bestimmenden Beschlüssen loskommen müssen. Schon beim Paneuropa-Gründer Richard Coudenhove-Kalergi war diese fortschreitende Vertiefung der Zusammenarbeit in Europa in Richtung eines föderalen Europas eine Zukunftsvision. REGIONALISMUS: Über die Grenzen der Nationalstaaten hinweg existieren in Europa zahlreiche Regionen, die auf Grund von Gemeinsamkeiten wie Sprache, Klima, Topographie etc. eine erfreuliche Zusammenarbeit etablieren konnten. Sie haben auch die Bezeichnung Laboratorien der europäischen Integration erhalten. Eine Vielzahl von Organisationen innerhalb und außerhalb der EU fördern diese Kooperation regionaler Art. Europaregionen sollten keinesfalls als Bedrohung für zentralstaatlich eingestellte Nationalstaaten, sondern als Effizienz-erhöhende Stärkung insgesamt angesehen werden. AUTONOMIE: Alle vorgenannten Begriffe finden eine gewisse Zusammenfassung in der Gewährung einer größtmöglichen Autonomie, der Selbstbestimmung bzw. Selbstverwaltung regionaler Gebiete unter Beachtung gesamtstaatlicher Gemeinsamkeiten. Neben der innerstaatlichen Autonomie weisen Krisen und Kriege immer wieder auf die Wichtigkeit der Autonomie auf europäischem Niveau, sei es in strategischer, wirtschaftlicher oder sonstiger Beziehung hin. Um in der globalisierten Welt eine europäische Autonomie bzw. Unabhängigkeit zu sichern, wird eine fortschreitende Kooperation und vertiefter Zusammenschluss der Mitglieder immer wichtiger werden. Jedenfalls sollte das Prinzip gelten, keinerlei Grenzverschiebungen, sondern Grenzbeseitigungen. Die Bereicherung der EU insgesamt mit der fantastischen Vielfalt der europäischen Völkerfamilie und den gemeinsamen kulturellen Grundlagen für das Einigungswerk stellt eine besondere Berechtigung des Unionsgedanken dar. Angesichts einer immer aggressiveren Auseinandersetzung im globalen Mächtestreben von multipolaren Systemen bietet sich die Europäische Union mit ihrem demokratischen Wertedenken christlicher Prägung weltweit als starker und verlässlicher Partner mit Modellcharakter an. Zu den bevorstehenden Feiertagen: FROHE WEIHNACHTEN UND EIN GLÜCKLICHES JAHR 2024

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