DEMOKRATIEENTWICKLUNGSPROBLEME IM EUROPA DER ZWISCHENKRIEGSZEIT
Nach dem vielen Gedenkpublikationen über die gewaltsamen Auseinandersetzungen 1934 in Österreich sei versucht, die österreichsiche Situation in einem größeren Überblick und Umfeld einzuschätzen. Der Chaos durch den Zusammenbruch der großen europäischen Reiche und der Bildung neuer Staatengefüge war offensichtlich vielfach eine Überforderung für die Politik. Das demokratische Denken war zu unerprobt. Die Gesellschaftspartner drängten aggressiv zu Veränderungen und Gewalt war omnipräsent. Einerseits endete Veränderungsdrang immer wieder in inakzeptabler Gewalt, anderseits führte das Festhalten an semidemokratischen Strukturen zu staatlich gerechtfertigter Gegengewalt und ließ christliches Denken vielfach vermissen. Wichtig wäre auch bei Beurteilungen und Verurteilungen die seinerseitige Gesellschafts- und prekäre Sozialsituation zu bedenken. Die Aufarbeitung der Historiker über die politischen Geschehnisse führten deshalb verständlicherweise zu recht unterschiedlichen Darstellungen,