LEISTUNG – MORAL - MANAGERVERGÜTUNGEN

Von Leistung abgekoppelte Managervergütungen widersprechen dem sozialistischen Gewissen des österreichischen Bundeskanzlers Faymann erst seit kurzem, nachdem er in jüngster Vergangenheit noch Verträgen und Abfertigungen in Millionenhöhe zustimmte.

Viele gute Ideen bleiben unbeachtet. Gehört werden die Mächtigen mit Potenzial der Umsetzung. Vor Jahren noch ignorierten die Medien Artikel zur Beschränkung der Managergehälter: Es war nicht Mainstream. Zwar blieb auch der in der österreichischen Sozialpartnerschaft wichtige Arbeiterkammer-Chef gleichfalls lange ungehört und konnte Bundeskanzler Faymann nunmehr überzeugen, diese Problematik aufzugreifen, nachdem es ein Populärthema wurde. Nur, hier geht es nicht um eine sozialistische sondern um eine Moralfrage.

Inhaltlich: warum soll die Allgemeinheit über die Steuerabzugsfähigkeit von Millionenvergütungen für Manager zahlen. Hier ist wohl der Begriff der Unverhältnismäßigkeit am Platze und diese Praxis ist Unmoral und ein Verstoß gegen unsere gesellschaftlichen Grundwerte.

Gewinnbeteiligungen, Bonifikationen, Prämien und andere Vergütungen sind wichtige Instrumente der Betriebswirtschaft zur Leistungssteigerung und Personalbindung an einen Betrieb. Als schon vor mehr als einem halben Jahrhundert die oberösterreichische Bauhütte Leitl eine Gewinnbeteiligung der Mitarbeiter praktizierte, handelte es sich nicht um Sozialismus, sondern um ein erfolgreiches Unternehmensmodell.

Sozialismus ist die Überbetonung des Staates mit einer fatalen Neigung Geld umzuverteilen, das noch nicht erwirtschaftet wurde und zur Schuldenanhäufung führt. Der reale Sozialismus ist daran zugrunde gegangen. Alternativ empfehle ich christlichsoziale Politik, die über das Gebot der Nächstenliebe zutiefst solidarisch ist. Um jedoch den Schwachen in der Gesellschaft helfen zu können, muss Leistung gefordert und soll auch leistungsfördernd honoriert werden. Negativbeispiele sind Mindesteinkommenssicherungen, die auf dem Niveau oder allzu nahe von marktmäßig erzielbaren Einkommen von Leistungsträgern liegen, die sich zu Recht fragen können: wozu überhaupt noch arbeiten? Hier profiliert sich die Sozialdemokratie und verhindert Wirtschaftsexpansion. Weitere Pfeiler christlichsozialer Politik sind Verantwortung über Eigentum. Viele Manager, die mit Fremdkapital arbeiten, haben verantwortungsloses Handeln an den Tag gelegt und die Wirtschaftskrise wesentlich mitverursacht.

Britische Spitzenfinanzmanger haben mit Boykott gedroht. Man kann getrost auf sie verzichten. Ersatz mit höchster Fachqualifikation ist mit Sicherheit zu finden. Der Sonderwert solcher sachlich durchaus meist tüchtiger Wirtschaftsbosse liegt oft in korruptionsanrüchigen Mehrfachbefassungen und Verbindungen sowie Berufsseilschaften. Abseits der Chefpostionen pflegen diese Vorteile äußerst rasch abhanden zu kommen.
Die Methode von Medien und Politik nach Befragung von diesen Managern zu hören, dass Einkommensbeschränkungen nicht der richtige Weg sei, ist wie für die Verwaltungsreform im Föderalismus die Landeshauptleute zu den Reformverantwortlichen zu bestimmen.

Wohlgemerkt: es werden nur Millionenverdienste angegriffen und als unmoralisch qualifiziert. Als Weg der Zukunft sollten als Leistungsanreize wieder stärker allgemeine Gewinnbeteiligungen ( sofern Gewinne erzielt werden ) angeregt werden und beim Management sollte auch eine Verlustbeteiligung zur Diskussion stehen.
Dr. Heinz Wimpissinger, Klosterneuburg

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