Golgotha für den arabischen Frühling
Die Euphorie ist verflogen. Die früher unter den autoritären Regimes wegen ihrer antiliberalen Positionen geknebelten Islamisten haben auf Grund ihrer Organisationsstärke in allen im Umbruch befindlichen arabischen Ländern die Führerschaft übernommen. Ein neues Diktat mit einer antidemokratischen Folge breitet sich aus. Die Bevölkerung hat keine Demokratieerfahrung und neue Freiheitsberaubungen sind im Gange.
Im Irak
scheinen die Revolutionäre mehr und mehr von den Taliban unterwandert zu
werden. Die Konfrontation spitzt sich auf eine Auseinandersetzung zwischen
Schiiten und Sunniten zu. Die Christen gehen unter und suchen Rettung beim
Assad-Regime.
Ägypten wäre
im Bürgerkrieg, wenn nicht das Militär als ordnende Kraft eingegriffen hätte.
Das Internet spielt eine neue Rolle und beweist, dass die Bildungsschichte im
Lande ihrer Elitenverpflichtung gerechter wird. Die Hoffnung jedenfalls lebt.
Lybien sucht
einen neuen Weg und hat den Vorteil einer geringen Bevölkerung, die aus den
reichlichen Bodenschätzen wirtschaftliche Vorteile erfahren kann, wenn die
Politik sich beruhigt und keine extremen Ausschläge macht.
Tunesien als
Auslöserland der Demokratisierung soll mehr und mehr von den Islamisten
dominiert werden. Der Tourismus leidet und 2013 sollen an die 150 Hotels
zusperren. Da immer noch Betriebsbesetzungen vorkommen sollen und
Industriemanager Repressalien ausgesetzt sind, flieht auch das Auslandskapital.
Im Gegensatz zu den liberalen bürgerlichen Kräften scheuen Islamisten und
insbesondere Salafisten keinerlei Gewalt. Die Hoffnung ruht auf der breiten
tunesischen Bildungsschichte.
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