BANKGEHEIMNIS
Unser
Wohlfahrtsstaat ist auf Solidarität aufgebaut. Die gesetzliche
Steuerpflicht muss zur Bestätigung überprüfbar sein. Auch hier
soll der Spruch gelten: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
Generalverdachtsvorwürfe
für die Regelung einer Konteneinsicht durch die
Finanzbehörde erscheint in unserem Gesellschaftssystem unangebracht.
Zu fürchten haben sich eigentlich nur die Unredlichen. Mit globaler oder zumindest europaweiter Konteneinsicht durch die Behörden einschließlich aller kleinstaatlichen Steuerparadiese wären wahrscheinlich die Budgetdefizite der Länder weitgehend abzudecken.
Das
gesellschaftspolitisch avantgardistische Schweden publiziert in einem
Buch die Einkommen aller Steuerpflichtigen im Lande. In den USA ist
der Staatsbürger stolz Wohlstandsymbole auch öffentlich zu zeigen,
da es als Resultat von Leistung empfunden wird.
Der
Einwand, dass vom Staatsbürger Transparenz gefordert wird, Politiker
und staatliche Körperschaften diese Forderung weitgehend ignorieren,
ist ein österreichischer Skandal. Es sei nur an die angekündigte
und bis heute nicht vorhandene Transparenzdatenbank erinnert. Hier
gibt es allerdings keine Aufrechnung, sondern nur die Verpflichtung
einer Umsetzung. Für alle muss belegbare Ehrlichkeit auf der Basis
unserer Gesetze gelten, damit das soziale und für die ÖVP
christlichsoziale Gesellschaftsmodell funktionieren kann.
Obwohl ich mit der allgemeinen Botschaft dieses Blogs übereinstimme, will ich doch betonen, dass die Transparenz in Schweden meiner Meinung nach ein wenig zu weit geht. Es ist natürlich entscheidend, dass der Staat Information über die ökonomischen Verhältnisse des Mitbürgers bekommt, damit Steuervermeidung unterbunden wird. Doch scheint es mir nicht angemessen, diese ökonomischen Verhältnisse der Allgemeinheit preiszugeben, wie es in Schweden der Fall ist.
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