TUNESIEN und das Flüchtlingsproblem in Europa
Als einziges und Auslöserland des
arabischen Frühlings konnte Tunesien die Turbulenzen der politischen
Umwälzungen demokratisch in den Griff bekommen.
Trotzdem sind auch in Tunesien die
Gefahren des islamischen Extremismus omnipräsent und haben
zerstörerisch durch zwei schreckliche Terroristenangriffe auf
Touristen ihre Aktualität gezeigt. Die Verleihung des
Friedensnobelpreises 2015 an gesellschaftstragende und
zivilgesellschaftliche Personen bzw. Organisationen haben
verdienstvoll wieder die Aufmerksamkeit in positiver Hinsicht auf
Tunesien gelenkt.
Dem Land geht es wirtschaftlich nicht
gut. Die Arbeitslosigkeit ist verheerend und die Wirtschaft erhält
kaum Impulse. Der früher florierende Tourismus liegt am Boden. Die
in den letzten Jahrzehnten groß ausgebauten Tourismuszentren des
Landes sind nur mehr zu einem Drittel ausgelastet. Zahlreiche
Hotelanlagen sind geschlossen.
Mein Vorschlag würde lauten, die
ungenutzten Hotelkapazitäten zumindest teilweise und auf begrenzte
Zeit arabischen und afrikanischen Flüchtlingen zur Verfügung zu
stellen. Der Vorschlag zielt auf Flüchlinge ab, die sich bereits auf
EU-Territorium befinden, eventuell auch solche, die bereits am
Mittelmeer auf eine Überfahrt nach Europa warten. Es wäre damit
auch der vielfach geforderten Form eines Asyls auf Zeit entsprochen.
Die diesbezügliche EU-Fianzierung
würde auch die Flüchtlingskosten in der EU und für die einzelnen
EU-Länder mit Sicherheit weit unterschreiten. Es könnten damit auch
zahlreiche praktische Probleme, zum Beispiel in kultureller und
sicherheitrspolitischer Hinsicht vermieden werden. Außerdem wäre es
teilweise ein Lösungsbeitrag zur Streitfrage der Quotenzuteilung der
Flüchlinge in die verschiedenen EU-Länder.
Ein wichtiges Argument für ein solches
Lösungsmedell wären die Vorteile für alle Beteiligten. Die
Flüchtlinge könnten im eigenen Kulturraum in Sicherheit verbleiben.
Für Tunesien wäre es ein Entwicklungshilfebeitrag angesichts der
schwierigen Wirtschaftslage. Selbstverständlich müßte das
EU-Finanzangebot an die tunesischen Hotelbesitzer so attraktiv sein,
dass die Vorteile nicht nur für die tunesische Volkswirtschaft
sondern auch für die einzelnen Hotels evident wären.
Die EU hätte sich damit, nach den
Lösungsprojekten mit der Türkei auch an der südlichen
EU-Außenflanke gegenüber Afrika für die nach Europa drängenden
Flüchtlinge im eigenen Interesse sinnvoll engagiert.
Consulting
Wimpissinger
0043-664-5200444
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