EUROPA und die Flüchtlingskrise mit archaischen Egoismen
Die europäische Politik wird von heftigen Auseinandersetzungen über den Flüchtlingsstrom in Richtung Europa beherrscht. Mit dem Andauern der Probleme, den konkreten Erfahrungen mit den Flüchtlingen, vor allem auch auf Grund der kulturellen Unterschiede sowie die nicht absehbaren Zukunftsaspekte ändern sich laufend die politischen Positionierungen. Von der Willkommenskultur mit viel humanitärer Hilfsgesinnung, über völker- und europarechtliche Formalstandpunkte bis zur gruppenweisen oder nationalen Totalabschottung reichen die einzelstaatlichen Festlegungen. Bei den europäischen Institutionen wird weiterhin versucht eine gemeinsame europäische Lösung zu erreichen, kurzfristig mit Übergangs- und Ausnahmeregelungen, um den Mitgliedern Verständnis für spezielle Gegebenheiten zu signalisieren. Längerfristig geht es um den Erhalt der europäischen Idee, wie sie Richard Coudenhove-Kalergi im modernen Sinn formuliert hatte.
Unmittelbar
ist in Europa der nationalstaatliche Egoismus wieder erschreckend
spürbar., besonders deutlich an den Außengrenzen der Union im
Westen und Osten. Auch bei den Flüchtlingen zeigt sich der Egoismus
in der Wahl der Flüchtlingsziele. Natürlich ist und bleiben
insbesondere die westeuropäischen Länder als Sozialparadiese sicher
noch lange stark gesuchte Ziele für Flüchtlinge aus politisch
zerrütteten und infolge Krieg oft weitgehend zerstörten Ländern.
Wichtig
ist jetzt allerdings das Sinnlose zu erkennen, dass jedes Land eigene
Grenzbarrieren errichtet. Anstatt Investitionen in die
Wiedererrichtung nationaler Grenzzäune zu stecken – und sei es nur
temporär – sollte dieses Geld in die Sicherung der EU-Außengrenzen
fließen und von allen Mitglieder getragen werden, auch wenn sie
selbst nicht an einer Außengrenze liegen. Obwohl die Umsetzung
dieser Forderung kurzfristig nicht zu gelingen scheint, darf in der
Verhandlungen dieses Ziel nicht aufgegeben werden. Hilfsangebote an
EU-Grenzländer außerhalb der EU sind notwendig. Dies trifft vor
allem auf die Türkei zu, die aus großem Eigeninteresse infolge der
übergroßen Flüchtlingsbelastung die EU-Unterstützungen dringend
benötigt.
Es
ist zu hoffen, dass die Einsicht für eine gesamteuropäische
Flüchtlingsregelung sich allmählich einstellen wird, zum Besten und
zum Vorteil eines jeden EU-Mitgliedslandes und damit gleichzeitig zur
Erhöhung der Stärke und Bedeutung der Europäischen Union.
Gleichzeitig
muss Europa mit aller Macht trachten beizutragen, dass Kriege und
kriegerische Zustände im arabischen und afrikanischen Raum enden.
Alle erdenklichen Druckmittel im diplomatischen und wirtschaftlichen
Bereich der „Softpower“ sollten eingesetzt werden. In diesem
Szenario erscheint der Aufbau einer europäischen Armee mit Hilfe der
NATO - kurzfristig zusammengesetzt aus Militäreinheiten von
europäischen Mitgliedsländer – immer wichtiger, zum einen, um den
Schutz der EU-Außengrenzen auch tatsächlich gewährleisten zu
können, andererseits, um nötigenfalls Aggressionen und
Unmenschlichkeiten mit einer operativen Militärmacht begegnen zu
können. Ebenso wichtig erscheint es, die Geheimdienste auszubauen,
um Terror aufzuspüren, der mit jeder zivilen Tarnung arbeitet, sei
es Wohnbereiche, Flüchtlingsgruppen, Kinder etc. Nicht zuletzt
wäre auch verstärkt an massive Informationskampagnen in den
Fluchtländern, in Kriegsgebieten unter anderem mit
Massenflugblättern zu denken.
Dies
sollte zu einer allmählichen Stabilisierung der Verhältnisse in den
Konfliktregionen führen und die großen zivilen Fluchtbewegungen in
die europäischen Wohlfahrtsländer zumindest mittelfristig zum
Stillstand bringen. Am ferneren Horizont zeichnen sich neue Wellen
von Armutsflüchtlingen aus Schwarzafrika ab, was schon jetzt mit
einer verstärkten Entwicklungszusammenarbeit gegengesteuert werden
sollte.
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