GESELLSCHAFTSELITEN und Mehrheitsbevölkerung in Österreich

Keine Gesellschaft hat Bestand, Fortschritt und Entwicklung ohne Eliten. Die permanente Gefahr bei den Eliten ist der Machtmissbrauch infolge Mehrwissen oder anderer Vorteile. Heutzutage spalten sich die Eliten in eine große Zahl von Gruppierungen, wie Politeliten, Finanzeliten, Wissenschaftseliten und besonders viele weitere Berufseliten, Selbsternannte Sprecher für die Mehrheitsbevölkerung haben selbst elitäre Ansprüche, sind aber üblicherweise Populisten oder Machtopportunisten. Hauptproblem in der Gesellschaftspolitik ist der dem Menschen inhärente Egoismus. Ausgeprägter Egoismus bei den Eliten kann sich in unserer liberalen Demokratie kaum etablieren. Hingegen ist er in verdeckter Form überall verbreitet. Besonders deutlich zeigt er sich im Gruppenegoismus. Transparenz könnte abhelfen, ist aber schwer durchsetzbar, wie kaum realisierbare Pläne für Transparenzdatenbanken beweisen. Sozial anerkannt und kaum in Frage gestellt ist heutzutage der Egoismus der elitären Akademiker. Trotz hoher staatlicher Ausbildungskosten verlangen sie im allgemeinen auch noch einen hohen Anteil am Sozialprodukt. Überproportional medienpräsent sind schon am Beginn der Ausbildung Gymnasiasten und Studenten, obwohl sie eine Minorität in der Gesellschaft darstellen. Es sei festgehalten, das diesbezüglich Minoritäre ist kein erstrebenswertes Ideal, sondern leider eine Realität in Österreich. Müsste nicht so sein, wie die skandinavische Wirklichkeit beweist. Dort ist die Matura fast schon die Regel. Demgegenüber wird in Österreich in diesem Zusammenhang immer noch von „der Nivellierung nach unten“ argumentiert, wenn versucht wird, die Bildung der Bevölkerung zu verbreitern. Dabei schneiden bei den Pisa-Tests generell die Skandinavier besser ab als die Österreicher. Selbst wenn dieses Argument negiert wird stellt sich die Frage, ob uns die Skandinavier als Ergebnis der Ausbildung im Wirtschafts- oder sonstigen Kulturniveau unterlegen sind? Im Mittelpunkt unserer modernen Gesellschaftsdiskussion stehen Eliten, die hohe gesellschaftliche und moralische Wertvorstellungen haben oder vorgeben zu haben. Sie hängen sich an oft vielschichtige moralische Werte. Dazu passt das Stichwort „Political Correctness“. Für die Mehrheitsbevölkerung kann das Insistieren auf solchen - für sich genommen durchaus anerkannten und gültigen Moralwerten - Stichwort Migrantenproblem, Lebensqualitäten oder sogar Existenzen für viele gefährden. Hier kommt das Schlagwort „Establishment“ ins Spiel. Dieses Establishment ermöglicht TAGESPENSIONEN von über € 3000 für skandalbeladene Volkswagenvorstände, ohne dass gesellschaftlich verantwortungsvolle Eliten dies zu ändern vermögen. Die Privilegierten aus der Mitte der Gesellschaft agieren oft mit moralischer Arroganz, vornehmlich aus dem sogenannten geschützten Bereich. Klassische Beispiele sind Beamte und fest verankerte Mitarbeiter von wichtigen Berufsgruppen oder Organisationen. Gewerkschaftler profilieren sich mit Vorzug in diesem Zusammenhang. Die Eliten selbst werden von den Nachteilen, die sich durch solche moralisierende Vorgaben ergeben, auf Grund von Gesellschaftsstellung und Einkommen kaum tangiert. Welcher Ausweg bietet sich aus diesem Gelämmer? Allgemein anerkannt als Wertefundament unserer modernen Demokratie gilt die Menschenwürde. Sie hat sich für uns aus der vielhundertjährigen Kulturentwicklung ergeben und zu einer Leitkultur geführt, die maßgebliche Elemente des Christentums enthält. Ob nun in christlicher Formulierung mit Hilfe der Nächstenliebe oder neutraler und damit unverbindlicher und weniger effizient als Solidarität bezeichnet, mit diesen Einstellungen gibt es eine Hoffnung, dass elitäre Personen oder Organisationen eine annähernd gerechte Politik der Gesellschaft in ihrer Gesamtheit überzeugend anbieten können. Kontrollen sind Teillösungen zur Verhinderung von Machtmissbrauch, können aber zu Überregulierungen führen und wiederum in Machtmissbrauch münden. Als nicht leicht zu erkämpfende Lösung biete ich das bekannte christliche Gebot an, das auf unserer heutigen hohen Wohlstandsebene leichter einzuhalten sein müsste: Behandle, respektiere und liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst und versuche dieser Vorgabe in christlich-sozialer Haltung so nahe wie möglich zu kommen.

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