KURORT SCHRUNS setzt ein Zeichen für Europa - Europa-Brunnen Coudenhove-Kalergi
EUROPA-GESELLSCHAFT COUDENHOVE-KALERGI; Artikelverfasser Mag. Christof van Dellen, Apotheker
Schruns im Vorarlberger Montafon ist als Kurort weit über die österreichischen Grenzen bekannt. Nicht nur gekrönte Häupter erholten sich in der Kuranstalt des Primarius Albrecht. Das „Who is who“ der europäischen Künstlerszene und viele Politiker stärken sich durch strenge Diät und diverse Anwendungen für den stressigen Alltag. Manche blieben Schruns für immer treu, wie die Opernsängerin Schwarzkopf, die ihren Lebensabend hier verbrachte. Für andere war Schruns die letzte Station ihres Lebensweges. Zu letzteren zählten Fürst Ernst Starhemberg oder auch Richard Coudenhove-Kalergi, der am 27.Juli1972 in Schruns verstarb.
Außer einer kleinen Inschrift an der Promenade des Montafoner Flusses Litz gab es bislang noch keine Erinnerung der Bindung des Ortes an den Gründervater der Paneuropabewegung. Vor einigen Jahren wurde deshalb durch die Europa-Gesellschaft der Kurgemeinde der Vorschlag unterbreitet, Richard Coudenhove-Kalergi ein bleibendes Denkmal zu errichten.
Auf Grund von Umbauten im Schrunser Ortszentrum musste ein alter Hausbrunnen abgerissen werden, an dem allerdings alle Nachbarn Schöpfrecht hatten. In weiterer Folge ergaben sich 2016 bauliche Veränderungen an meiner Kurapotheke im alten Brunnenbereich neben der Ortskirche. Dies führte zur Idee, die Brunnenneubaupläne mit einem Coudenhove-Kalergi Denkmal zu verbinden. Ich habe daraufhin die Initiative und Koordinierung für ein neues Brunnenprojekt übernommen.
Die Einweihung fand im Sommer genau am 45. Todestag von Richard Coudenhove-Kalergi statt. Der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn, nach dem zweiten Weltkrieg als Flüchtlingskind nach Schruns gekommen und dort aufgewachsen war bereit, während seines jährlichen Ulaubsaufenthaltes die Segnung des Brunnens vorzunehmen. Beim Gedenkgttesdienst in der Pfarrkirche St. Jodok galten sodann die Gebete besonders einem wachsamen Europa und dem Zusammenwachsen der europäischen Völker. Es wurde aber auch der Menschen in den aktuellen Kriegs- und Krisengebieten gedacht, sowie aller jener, die auf der Flucht sind. Für die Flüchtlinge wurde die Hoffnung ausgedrückt, dass für dieses zentrale Problem in Europa Lösungen in christlicher Nächstenliebe gefunden werden können. Zum Abschluß der Ansprachen hob der Präsident der Europa-Gesellschaft Coudenhove-Kalergi Prinz Nikolaus von Liechtenstein hervor, dass die Brunnennamensgebung ein Zeichen der Verbundenheit mit der fortschreitenden Einigung der europäischen politischen Landschaft darstellt. Mit einer von Musik umrahmten Agape feierte die Bevölkerung den neuen Europa-Brunnen, der mit den Aufschriften Unitas-Libertas-Caritas an die Tugenden Europas erinnern soll.
Die Wertschätzung der Europa-Brunneneinweihung wurde durch Ehrengäste unterstrichen, wie selbstvertändlicherweise des Schrunser Bürgermeister Jürgen Kuster, des österreichischen Nationalratspräsidenten Karlheinz Kopf, der Vorarlberger Landtagspräsidenten Harald Sonderegger, den Brigadier des Vorarlberger Militärkommandos Erwin Fitz sowie des Generalsekretärs der Paneuropa Union Elsaß Philipp Nuss.
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