GOTT DER ALLMÄCHTIGE – Versuche Gott bildhaft oder deskriptiv zu fassen
ALLERHEILIGENLEKTÜRE
Gott hat auch im christlichen Glauben durch die Menschen immer wieder phantastische Beschreibungen und Darstellungen erfahren. Auf das mosaische Bilderverbot wurde im Verlaufe der Geschichte unterschiedlich reagiert. Im Mittelalter sind großartige Kunstwerke geschaffen worden und viele christliche Kirchenreformer haben wiederum Bilddarstellungen aus Kirchenräumen strikt verbannt.
Mit dem heutigen Genderdenken erscheinen die meist männlichen Bilddarstellungen unpassend. Die Gottähnlichkeit des Menschen und der Natur scheinen auch tatsächlich für uns total unzureichend zu sein, um Gott nur einigermaßen nahe zu kommen. Wir sind eben nur ein Abbild Gottes. Besondere Abbilder und christliche Vorbilder sind unsere Heiligen.
Auch in den liturgischen Texten wird auf Grund der Tradition Gott üblicherweise maskulin apostrophiert. Als Beispiel sei die Formulierung „Gott der Herr“ genannt. Aber auch das Gebet aller Gebete ist heute vielfältig in Diskussion. Das Vaterunser sollte demnach schlicht heißen „Gott, der Du bist im Himmel“. Aus der heutigen Kultursicht wäre auf das Herr- oder Vater-Attribut zu verzichten.
Ähnlich verhält es sich mit Bezeichnungen, die gesellschaftliche Spitzen wie Könige als höchst verehrungswürdig ansahen. Für einen heutigen Republikaner ist deshalb der Ehrentitel „Christ König“ zu historisch säkular, aber keinesfalls eine göttliche Identifizierung.
Es scheint, wir haben einen durchaus aktuellen Bedarf auch unsere religiösen Texte an das heutige Sprachverständnis anzupassen.
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