HERAUSFORDERUNG AFRIKA

Immer dringlicher wird für uns Europäer eine Neuausrichtung unserer Hilfe für Afrika. Jahrzehntelange offizielle Entwicklungsfinanzierungen Europas sind in afrikanischen staatlichen Kanälen größtenteils resultatlos versickert. Demgegenüber scheint China seit Jahren mit Wirtschaftsengagements vor allem in Ostafrika erfolgreich zu sein. Europa hingegen ist zunehmend mit der sogenannten afrikanischen Armutsimigration konfrontiert. Mehr und mehr der dortigen perspektivlosen Jugendlichen drängen in das Sozialparadies Europa. Die Staatsführungen in Afrika zu verbessern gelingt leichter, wenn für eine bessere Einkommensverteilung gesorgt wird und der Landesreichtum nicht nur bei Politikercliquen und Häuptlingsclans landet. Wie könnte der österreichische Entwicklungseinsatz aktualisiert werden? Die Wirtschaftskammer sollte mit verstärkter Unterstützung der öffentlichen Entwicklungshilfe vermehrt Wirtschaftsmissionen mit unseren mittelständischen Unternehmen in die afrikanischen Länder organisieren. Klein- und mittelgroße Firmen sind ideale Partner für eine Wirtschaft in Entwicklung. Zu einem großen Teil sind in der Vergangenheit ausländische Firmenaktivitäten in Afrika durch Multis erfolgt, die mit den lokalen Mächtigen für die lokale Bevölkerung nur wenig erbrachten und zudem oft dem Vorwurf der Ausbeutung ausgesetzt waren. Zur Vorbereitung der vorgeschlagenen österreichischen Wirtschaftsmissionen sollte das seit Jahren sehr reduzierte Netz österreichischer Außenwirtschaftszentren in Afrika wieder ausgebaut werden. Daneben erschiene es sinnvoll, wenn die österreichischen Botschaften eine offensivere Informationstätigkeit über Medien, Seminare, Zivilgesellschaften etc. im jeweiligen Gastland entfalten würden, um auf Kooperationsmöglichkeiten hinzuweisen und parallel über die restriktiven und umfassenden Voraussetzungen für eine Arbeitsmöglichkeit in Österreich aufzuklären. Es wäre zu hoffen, dass dadurch viele Auswanderungswillige von einer gefahrvollen Reise nach Europa abgehalten werden könnten. Letztere Informationsoffensive wäre insbesondere auch den vielen EU-Botschafts-Delegationen in Afrika anzuraten, ein Hinweis der unter der österreichischen EU-Präsidentschaft in der zweiten Hälfte 2018 aufgenommen werden sollte.

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