VOLKSLIEDERPFLEGE - Anregung zum Tag der Chöre
Volkslieder werden in Schulen, Vereinen und Familien meiner Einsicht nach kaum mehr gesungen. Zum Teil könnte es auf die Erfahrungen aus der Nazi-Zeit zurückzuführen sein, in der deutschsprachige Volkslieder insgesamt ein rassistisches Image erhielten und deswegen politisch vielfach abgelehnt werden.
Es wäre jedoch sehr wünschenswert, wenn alte Volkslieder ohne eine historische Belastung schon frühzeitig, also vor allem wieder in Kindergärten und Volksschulen geübt werden, da damit oft vertiefte Heimatverbundenheit entsteht und zum Ausdruck gebracht wird. Die Realität zeigt, Lehrvorgaben finden kaum Niederschlag. Als Beispiele mit allgemeinen Liederthemen seien genannt; Hoch auf dem gelben Wagen, Wahre Freundschaft soll nicht wanken, Am Brunnen vor dem Tore. Weitere Beispiele sind Regional- oder Mundartlieder wie: Wien, Wien nur Du allein, O Hoamatle, o Hoamatle. Studentenlieder werden vielleicht vor allem in Verbindungen noch öfters gesungen. Beispiele – Ein Heller und ein Batzen oder Gold und Silber lieb ich sehr. Der modernere Austro-Pop hat eine gewisse Popularität errungen und zählt wohl heute auch zum Volkslied.
In diesen zu pflegenden Liederschatz möchte ich auch die jeweilige Landeshymne, die Bundeshymne und die Europahymne einbeziehen. Mir ist meine Landeshymne noch voll geläufig, was scheinbar auf die heutige Jugend kaum mehr zutrifft.
Die Volksliederpflege ist in vielen anderen Kulturkreisen nach wie vor sehr populär. Ich möchte dabei auf die nordeuropäischen Länder hinweisen. Die am 31. April in Schweden als großes Volksfest gefeierte Walpurgisnacht ist ein Anlass, zu dem im ganzen Land viele Volkslieder gesungen werden, die im jüngsten Alter erlernt werden und von den meisten dort Sozialisierten auch ein Leben lang praktiziert werden. Der heimatliche Solidarisierungseffekt erscheint mir dabei gewaltig.
Anregung an das Bildungsministerium eine Aktivierung der Volksliederpflege in die Wege zu leiten.
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