KIRCHE WACH AUF
von Johannes Röser inm Christ in der Gegenqwart
Erschreckende Daten zur Lage des Glaubens hat jüngst ein Meinungsforschungsinstitut vorgelegt: Demnach sagen fast zwei Drittel der Deutschen, dass Religion ihnen persönlich „überhaupt nicht wichtig“ beziehungsweise „nicht wichtig“ ist. Nur ein Drittel äußerte sich positiv. Von den jungen Erwachsenen antworteten viele überhaupt nicht. Der Befund müsste die Christen in Alarmstimmung versetzen. Doch die Kirchen bleiben stumm. Sie betreiben Business as usual, selbst durch Corona kaum irritiert. Vor gewaltig gelichteten Reihen werden sonntags Gottesdienste „gefeiert“, als sei nichts passiert. Keine Erschütterung, keine Gewissenserforschung, keine Buße, keinerlei Unterbrechung, als gäbe es die epochale Religionsdämmerung nicht. Selbst infolge der Katastrophe des sexuellen Kindesmissbrauchs werden nur wieder die uralten Unterhaltungsthemen in Dauerschleifen aufgetischt: Zölibat, Frauenpriestertum, Autoritätsausübung, Sex.
Ist das die Situation unserer christlichen Kirchen im humanistischen Europa? Als ob es dem Liberalprotestantismus ohne die katholischen Sonderproblemzonen besser ginge.
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