KÖNIG ABDULLAH-ZENTRUM FÜR INTERRELIGIÖSEN DIALOG KAICIID in Wien
Schon im Jänner 2015 forderte auch ich:
es müsste eigentlich sofort geschlossen werden.
Was wir uns alle trotzdem im positiven Denken erhofften war wohl, dass Religionsdialoge ersprießliche Ergebnisse für unsere tolerante humanistische Weltgesellschaft erbringen könnten. Ein entsprechende Einflussnahme war in den 4 Jahren des Bestehens des Dialogzentrums öffentlich nicht zu vermerken (nicht stichhältige Rechtfertigungs-Versuche vor der Liquidierungs-Bedrohung sind logisch), sodass eine Schließung heute jedenfalls noch mehr zu rechtfertigen ist.
Ich wiederhole meine seinerzeitige Beurteilung:
Österreich ist ein moderner Rechtsstaat mit allen grundlegenden Freiheitsrechten. Saudiarabien besitzt ein Rechtssystem wahabitischer Prägung mit stark eingeschränkten Freiheitsrechten. Es gibt laufend Todesstrafen durch Enthauptungen oder Prügelstrafen mit tödlichem Ausgang für sogenannte religiöse Vergehen. Das Land zählt weltweit laut Freedom House zu den 10 autoritärsten. Die Rechtssysteme Österreichs und Saudiarabiens schließen sich gegenseitig aus.
Das Zentrum KAICIID in Wien soll laut Eigendefinition das gegenseitige Verständnis zwischen den Religionen und Kulturen erhöhen sowie Themen behandeln, wie Menschenrechte, Gerechtigkeit, Frieden und vor allem Vermeidung des Missbrauchs von Religion als Mittel, um Unterdrückung und Gewalt zu rechtfertigen.
Da die Realität Saudiarabiens eine sinnvolle Behandlung der Zielsetzungen von KAICIID nicht zulässt, erscheint die Verwendung österreichischer Steuergelder für diese Organisation rechtswidrig und könnte eigentlich nur zur Propagierung der saudiarabischen Rechtsauffassung missbraucht werden. Die Aufrechterhaltung der Dialogbereitschaft, wie sie auch katholischerseits gefordert wurde, ist eine Realitätsverweigerung, da kein Kompromiss über menschenrechtliche Kernprinzipien möglich ist. Diese Beurteilung müsste insbesondere auch für alle anderen EU-Mitgliedsstaaten zutreffen, die schon für eine Übernahme des Dialogzentrums Interesse bekundet haben sollen.
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