EUROPÄISCHER EINFLUSS IN ÜBERSEE

EUROPÄISCHER BRIEF DER EG-CK – EUROPA-GESELLSCHAFT COUDENHOVE-KALERGI Éric Campion, Präsident von Paneuropa, Frankreich Dieser Einfluss soll unter dem Aspekt des Meereszuganges und der Beherrschung von Meeresabschnitten analysiert werden. Das Meer stellt eine Schlüsselfrage der strategischen Autonomie dar. Die Beherrschung der Ozeane ist umso komplexer, als das Meer mehrere Dimensionen beinhaltet. 72% der Erdoberfläche ist Meer. So ist es eine "Wasserscheide", in der sich begehrte Fischereiressourcen befinden. Eine andere Dimension ist der Meeresboden, von dem drei Viertel unerforscht sind. Weiters existiert im Meer eine Biodiversität, die sich von der an Land unterscheidet. Frankreich steht mit über 10 Millionen km2 ausschließlicher Wirtschaftszone an zweiter Stelle der Meeresdomänen, hinter den USA (12 Millionen) und vor Australien (9 Millionen). Diese Präsenz verdankt Frankreich natürlich seinen Überseegebieten. Die "Seehoheit" nimmt verschiedene Formen an. Als Träger wirtschaftlicher, militärischer und wissenschaftlicher Macht ist das Meer eine Voraussetzung für Souveränität und Macht. Aber man muss auch über eine maritime Wertschöpfungskette verfügen, die selbst souverän ist, was Häfen, Logistik- und Transportinfrastrukturen, die Schiffbauindustrie, Reedereien und Schifffahrtsgesellschaften, Handelsschiffe unter Flagge und Besatzungen umfasst. Die europäischen Überseegebiete mit unterschiedlichem Status betreffen Spanien (Kanarische Inseln, Ceuta und Melilla), Portugal (Azoren und Madeira), die Niederlande (Aruba, Curacao, Bonaire, Saba, Sint-Eustatius und St. Martin), Finnland (Åland-Inseln), die Niederlande (Aruba, Curaçao, Bonaire, Saba, Sint-Eustatius und St. Martin), Dänemark (Färöer, Grönland) und Frankreich (Guadeloupe, Martinique, Guyana, Saint Martin, Mayotte, Polynesien, Neukaledonien, Wallis und Futuna, Süd- und Antarktisgebiete, Saint Barthélémy, Saint Pierre et Miquelon, Clipperton). Wenn man die Überseegebiete in die europäische Geografie einbezieht, erfährt der Kontinent einen erheblichen territorialen Zuwachs von 38 %. Damit ergeben sich aus den Überseegebieten eine Reihe von Chancen für Europa: Ein strategischer Trumpf: Die Überseegebiete bieten Europa eine Präsenz auf allen Ozeanen. Die ganze Herausforderung besteht heute darin, das Maritime in seiner Gesamtheit zu denken. Der Seeverkehr ist das effizienteste Transportmittel in Bezug auf den Energieverbrauch. So verursacht eine transportierte Tonne 20-mal weniger Treibhausgase als auf der Straße und 100-mal weniger im Vergleich zum Luftverkehr. Dabei trägt der Seeverkehr mit seinem Volumen nur mit 3% zu den weltweiten Emissionen bei. Schließlich sei hervorgehoben, dass die Bindung von Überseegebieten an Europa auch eine Chance bietet die kulturelle europäische Vielfalt weltweit auszustrahlen. Es wird damit ohne Zweifel die globale Dimension des demokratischen und solidarischen Europas gestärkt. Diese Dimension könnte beim INTERRG- Programm der EU, das für ein Zusammenwachsen der europäischen Zusmmenarbeit arbeitet, eine neue geopolitische Ambition erhalten.

Comments

Popular posts from this blog

AWARD of the European Prize Coudenhove-Kalergi to the British politician Kenneth Clarke in London on 17 January 2017

UNO VERSAGT WIE ZWISCHEN DEN WELTKRIEGEN DER VÖLKERBUND - FORDERUNG EINER NEUORDNUNG UNTER EU INITIATIVE

ENTMINUNGSHILFE – EINE HUMANITÄRE PFLICHT AUCH FÜR ÖSTERREICH